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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Pax christi Basistag im Welthaus in Stuttgart

23. Jun 2015

Konzerne auf Kaperfahrt – das transatlantische Freihandelsabkommen

Das Thema TTIP (Transantlantic Trade and Investment Partnership) stand im Mittelpunkt des pax christi-Basistages. 

Das Welthaus in Stuttgart bot dazu den geeigneten Rahmen. Nach einem Morgenimpuls von Susanne Hellstern begrüßte Reinhold Gieringer, Sprecher von pax christi Rottenburg-Stuttgart die Anwesenden, besonders Heike Hänsel MdB, die zum Thema TTIP informierte und die kritischen Punkte des geplanten Handelsabkommens beleuchtete. 

„Es geht darum, wer in der Welt für die kommende Generation die Führung übernimmt“, so zitierte MdB Heike Hänsel (die Linke), den EU-Kommissar Karel de Gucht, zu Beginn ihrer Ausführung über das Transatlantische Handelsabkommen TTIP. Die Logik des Freihandels sei ursprünglich gewesen, Zölle zu reduzieren, jetzt gehe es um die Logik der Globalisierung, so Hänsel. Verlierer seien die Länder des Südens, denn gleichwertige Partner könnten konkurrieren, die Länder des Südens seien aber nicht konkurrenzfähig. Neue Modelle seien nötig, die nicht nur auf dem Konkurrenzprinzip beruhen, so die Bundestagsabgeordnete vor den pax christi Vertreterinnen und Vertretern. Besonders kritisiert wurde, sowohl von der Referentin, als auch von den Anwesenden die geplante Einführung eines regulatorischen Rates, damit, darin waren sich alle einig, würde jeder demokratische Anspruch ausgehebelt. 



Sigrid Maier, Koordinatorin im Welthaus, gab anschließend einen Überblick über die einzelnen Einrichtungen im Welthaus und führte durch den Weltladen und das WeltCafé. Viele pax christi-Mitglieder waren der Meinung, dass das Welthaus einen Besuch wert ist und sie gerne wiederkommen. Nach einem regionalen Mittagessen gab es wie immer beim Basistag Zeit zum Austausch, für Informationen und Diskussion über die pax christi-Arbeit in den Basisgruppen sowie auf Diözesanebene. Dabei stellte Reinhold Gieringer seine Einschätzung zum Thema Stärkung der Friedensbildung und die aktuelle Entwicklung bezüglich der Bildungspläne in den Mittelpunkt und rief vor allem die Lehrerinnen und Lehrer in pax christi zum Mitmachen auf. Es steht die Überprüfung der neuen Bildungspläne auf die Themen der Friedensbildung wie z. B. zivile Konfliktbearbeitung, Ziviler Friedensdienst, Konversion, Pazifismus sowie Beispiele der Gewaltfreiheit… an. 



Zum Abschluss des Basistages machten sich die Mitglieder auf zum Pragsattel, wo seit 2007 das Denkmal für die Deserteure vor dem Theaterhaus steht. Eine Initiative, der auch pax christi angehört, hat dieses möglich gemacht. Ursprünglich als Provisorium gedacht, wurde vom Stuttgarter Gemeinderat immer noch kein Ort in der Innenstadt für so ein Denkmal gesucht und gefunden. Das Thema Deserteure bleibt in Politik und Öffentlichkeit weiterhin umstritten. In einem „Geh-denken“ mit Texten, Liedern und Gebeten wurde beispielhaft an einen Deserteur aus dem Zweiten Weltkrieg, aber auch an einen aktuellen Deserteur aus der Ukraine erinnert. Mit einem Zitat von dem kürzlich verstorbenen Journalisten Klaus Bednarz endete dieser gemeinsame Tag: „Ich persönlich kann nur hoffen, dass - sollte jemals wieder in Europa ein Krieg ausbrechen – möglichst viele Soldaten desertieren.“ 

Mechthild Foldenauer und Susanne Hellstern